Die Banane – als alte Bekannte aus dem Supermarktregal haben wir uns längst an sie gewöhnt. Sie ist zu sehr immer schon da, um noch groß Aufsehen zu erregen. Wir essen sie als gesunden Snack nach dem Sport – reden aber nicht viel über sie.
Das sollten wir nachholen, denn die sportlich-schlanke gelbe Frucht hat viel mehr auf dem Kasten als süß sein.
Sie wächst an einem Baum, dessen Stamm und dessen Blüte essbar sind. Aber damit nicht genug, auch Bananenblätter haben viele wundersame Eigenschaften!
Lies nach, welche Kräfte in der Banane schlummern.

Die Frucht
Es gibt über 1000 Bananensorten. Die meisten werden uns im Supermarkt vorenthalten und man findet sie nur auf Märkten in tropischen Ländern. Zum Beispiel die mit roter Schale oder in sehr kurzer, fast eiförmiger Form.
Die wichtigste Unterscheidung liegt zwischen Kochbananen und Obstbananen. Kochbananen sind nicht süß und werden meist gebraten oder frittiert gegessen, sie schmecken ein bisschen nach Kartoffeln. Es gibt auch Kochbananenmehl, das besonders viele Ballaststoffe enthält. Es ist außerdem glutenfrei.

Nervennahrung und Antidepressivum
Bananen enthalten eine breite Palette B-Vitamine, die sind wichtig für das zentrale Nervensystem. Sie sind eines der dopaminreichsten Lebensmittel und werden in der traditionellen Heilkunde als Antidepressiva eingesetzt. Am meisten Dopamin ist übrigens in der Schale (dazu unten mehr).
Bananen wirken stark antioxidativ und antimikrobiell (deshalb isst man sie auch bei Magenproblemen).
Grüne, leicht unreife Bananen sind gesund!
Oft wird behauptet, Bananen seien erst im ganz reifen Zustand (mit den schwarzen Punkten auf der Schale) genießbar. Das stimmt nicht; für Freunde der unreifen Banane heißt es also: Aufatmen.
Grüne Bananen enthalten nicht so viel Zucker, dafür mehr resistente Stärke; ein sehr gesunder Ballaststoff. Im Gegensatz zu normaler Stärke wird sie nicht zu Zucker abgebaut, sondern landet unverändert im Dickdarm.
Dort dienen sie den hier ansässigen guten Bakterien als Futter. Sie tragen so zu einer gesunden Darmflora bei, ebenso wie Pektin und Oligofruktose, die auch in der Banane enthalten sind.
Unreife Bananen können deshalb zur Darmkrebs-Prävention oder bei entzündlichen Darmerkrankungen gegessen werden.

Veganer Ei-Ersatz:
Wer veganen Kuchen backen möchte, kann statt Ei Banane verwenden. Jedes Ei mit eine halben reifen Banane ersetzen; pürieren und mit in den Teig geben. Dann braucht man auch gleich weniger Zucker.
Die Bananenschale
Zugegeben; geschmacklich ist die Bananenschale eher für Profis – besonders, wenn man sie pur isst. Im Smoothie dagegen kann eine ungeschälte Banane gut schmecken. Schneide sie mit Schale in Stücke und mixe sie dann zum Beispiel mit Äpfeln, Zimt und Hafermilch. Die Schale schmeckt leicht herb und bitter, das kannst du mit süßem Obst oder Getreidemilch ausgleichen.

Wer sich an den Geschmack gewöhnen kann, kann sich an einer Menge Dopamin und vielen Mineralien und Antioxidantien erfreuen (die sonst in der Tonne gelandet wären).
Du kannst auch Bananenschalen-Tee kochen, er hilft dir beim Einschlafen. Hier findest du ein Banane-Zimt-Beruhigungs-Tee Rezept zum Nachkochen.
Anti Aging vom Bananenbaum
Bananenschalen sind geschmacklich absolut nichts für dich? Kein Problem, du kannst sie auch als Hautpflege nutzen. Auch hier wirkt sie anti-entzündlich, antioxidativ und pflegend.
Man kann die Schale (im Mixer mit etwas Wasser gemischt) als Anti-Aging Maske oder gegen Pickel verwenden. Auch als After Sun Lotion ist die Mischung super geeignet!
Es gibt sogar Berichte, dass Bananenschalen Splitter aus der Haut ziehen können. Dazu muss die frische Schale mit der Innenseite für 15 Minuten auf die Haut gedrückt werden – die Enzyme befördern den Splitter nach draußen. (Da ich mir in letzter Zeit keinen Splitter zugezogen hab, konnte ich das leider nicht testen – Erfahrungen werden in den Kommentaren sehr gern gesehen).
Ganz wichtig – verwende immer nur Schalen von möglichst unbehandelten Bananen aus Bio-Anbau. Sonst gleichen die Pestizide die gesundheitlichen Effekte wieder aus.
Biobananen aus dem Discounter entsprechen oft nur sehr niedrigen Mindestanforderungen. Geh zum Bioläden deines Vertrauens – manchmal kennen die Betreiber ihre Handelspartner sogar persönlich.
Falls du aus Hamburg bist – bei Frischepost gibt´s Bananen, die nach Demeterstandard angebaut wurden. Mit diesem Code bekommst du 10 Euro Rabatt auf deine erste Bestellung: caroline-26727
Bananenblüte oder Bananenherz
Wie von einer Art pflanzlicher Telefonschnur herabhängend baumelt die rote Blüte vom Baum. Eine faszinierende Konstruktion – und dazu noch lecker und gesund.
Die Blüten lassen sich (nachdem man die rot-violette Außenschicht entfernt) als Gemüse verarbeiten. In vielen Ländern Afrikas und in Indien stehen Bananenblüten regelmäßig auf dem Speiseplan.
Wer sie regelmäßig isst, kann sich über Anti-Aging-Wirkung und Diabetes-Vorbeuge freuen.

Der Bananenbaumstamm
Jetzt wird es verrückt – man kann auch den Stamm des Bananenbaums essen! Für den Baum ist das völlig okay, denn er trägt nur einmal Früchte und stirbt danach sowieso.
Allerdings ist hier nur der innerste Teil verwendbar, ähnlich wie eine Artischocke muss man ihn aus vielen Schichten herausschälen. Dann bekommt man ein längliches, weißes, supergesundes Gemüse für Suppen oder Saft.
Banana Stem Juice wird ganz hoch als Gesundheitsgetränk gehandelt, denn es steckt voller Antioxidantien und beugt Nierensteinen vor.

Das Bananenblatt
Es ist zwar nicht essbar – gibt dafür aber einen tollen Teller und 1a Verpackungsmaterial ab. Bananenblätter haben eine wachs-artige Oberfläche, sodass nichts daran haften bleibt.
Sie sind voller gesunder Inhaltsstoffe (zum Beispiel Polyphenole), die sich aufs Essen übertragen. In vielen Ländern wird Fleisch und Fisch in Bananenblättern verpackt auf den Grill gelegt. Das ist wesentlich schlauer als Alufolie zu nutzen, denn im Blatt stecken keinerlei Giftstoffe.
Bananenblätter wirken zusätzlich antibakteriell – das Essen, das man in ihnen verpackt, ist daher länger haltbar. Leider wird es immer weiter durch die Plastiktüte abgelöst – in der sich Bakterien und Keime umso schneller vermehren und die im Plastik enthaltene Giftstoffe ans Essen abgibt.

Fun Fact: Nicht nur in tropischen Ländern gibt es wild wachsendes Verpackungsmaterial – auch bei uns wurden früher Brote in Blätter verpackt. Zum Beispiel in die des stumpfblättrigen Ampfers, der ebenfalls seine guten Inhaltsstoffe aufs Essen überträgt.

Bananenfreunde, welche Rezepte und Verwendungen kennt ihr noch? Schreibt sie mir doch in die Kommentare.
Comments
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Schöner Artikel! Bananen gehören zu meinen Lieblingsfrüchten. Ist irgendwie immer noch exotisch für mich 😊
Das man Eier beim Backen durch Bananen ersetzen kann, wusste ich nicht. Probiere das mal bei Gelegenheit aus.
Das ist eine sehr gute Lieblingsfrucht – Wahl, besonders für Reisende 🙂 ich war in wenig Ländern, in denen es keine Bananen gab. Weiter Happy travels für euch und noch viele leckere Bananengericht- Entdeckungen
Bitte senden Sie mir Ihren Gratis Heilpflanzen Sammelkalender.
Gisela Kühnle
Schweitzerstr. 34
14169 Berlin
Mit freundlichen Grüße,
Gisela Kühnle
vielen Dank für den Heilpflanzenkalender!
karin