Pflanzen für guten Schlaf

8 Pflanzen für Entspannung & guten Schlaf

In Pflanzenanwendung by Pflanzenfrau3 Comments

In Zeiten von künstlicher Beleuchtung, Bildschirmarbeit und Elektrosmog kämpfen immer mehr Menschen mit Schlafproblemen. Nachts wälzt man sich schlaflos durchs Bett, erst morgens schläft man ein, nur um kurz später vom Wecker aus dem Schlaf gerissen zu werden.
Es gibt Pflanzen, die auf unterschiedliche Art helfen können. Manche machen sehr schläfrig, andere lassen Anspannung von dir abfallen. Manche helfen, nicht ständig die gleichen unproduktiven Gedanken im Kopf zu haben.

Vielleicht brauchst du auch eine Pflanze zur Beruhigung? Zum Beispiel bei Prüfungsangst, Nervosität oder bei Überreizung. Wenn dir schnell alles zu viel wird?

Da Menschen bekanntlich sehr unterschiedlich auf Kräuter reagieren, probier am besten alle durch, bis du dich für dein Einschlafkraut entscheidest.

Im Gegensatz zu synthetischen Schlafmitteln machen pflanzliche nicht abhängig. Sie sorgen für bessere Schlafqualität, sodass man erholt aufwacht, nicht benebelt.

Zirbe/Kiefer

Damit wir einschlafen können, erzeugt unser Körper einen Stoff namens Acetylcholin, ein körpereigenes Beruhigungsmittel. Es lässt unser Herz langsamer schlagen, aktiviert die Regeneration im gesamten Körper und entfernt Hektik und Stress.
Sobald wir wieder aktiv werden müssen (zum Beispiel in Gefahrensituationen), beginnt ein Enzym namens Acetylcholinesterase den Abbau des Beruhigungsmittels.
In unseren Zeiten der Dauerbeleuchtung, -beschallung, und -klimatisierung ist unser Körper zu viel Stress ausgesetzt, so dass der beruhigende Stoff immer direkt wieder zerstört wird.
Die im Kiefernholz enthaltenen Pinene hemmen die Acetylcholinesterase und schützen das Beruhigungsmittel vor der Zerstörung.
Deshalb kann man in einem Zirbenbett so gut schlafen, es schützt vor Stress und beruhigt.
Im Zirbenbett spart man pro Nacht bis zu 3500 (!) Herzschläge.

Die Zirbe ist eine Kiefernart mit besonders vielen Pinenen.
Auch die Fichte enthält Pinene, ihr Holz hat einen ähnlichen Effekt.
Vorausgesetzt, das Holz ist unbehandelt, darauf sollte man achten!

Kiefer

Hopfen

Löst Anspannungen, beruhigt und macht sehr müde. Ich trinke Hopfentee, wenn ich zum Zahnarzt muss. Dann rege ich mich nicht mehr so auf und lasse das Bohren entspannt über mich ergehen.
Bier enthält Hopfen, deshalb wird es so gern nach Feierabend getrunken. Es lässt uns entspannt die Arbeit vergessen und schaltet uns vom Aktiv- in den Passivmodus.

Passionsblume

Wird dir das Leben oft zu viel, wenn neue Eindrücke auf dich wirken? Nimmst du vieleicht mehr Eindrücke wahr als andere und schaffst es nicht, deine Umgebung auszublenden?
Bei Sinnesüberreiztheit und Hochsensibiliät kann die Passionsblume helfen.
Ihr Blütenkopf ist hochkompliziert aufgebaut, genauso kann sie auch komplizierte Gedanken besänftigen. Sie ist ideal, wenn uns das Gedankenkarussell davon abhält, einzuschlafen.
Ich fühle mich nach einem Passionsblumentee fast schon ein wenig sediert, so gut hilft sie mir.
Für guten Geschmack und noch mehr Beruhigungseffekt kann man Melisse beimischen.

Johanniskraut

DAS Kraut für die Nerven. Da Johanniskraut gleichzeitig auch ein Antidepressivum ist, erreicht man damit eine angenehm-positive Gelassenheit.
Übrigens tut Johanniskraut auch äußerlich angewendet den Nerven gut. Johanniskrautöl wird zur Narbenpflege verwendet. Also an Stellen, wo Nerven durchtrennt wurden und wieder zusammenwachsen sollen.

Johanniskraut

Herzgespann

Du willst einschlafen, aber dein Herz rast und hat noch gar nicht auf Entspannung umgeschaltet?
Bei nervösen Herzbeschwerden ist Herzgespann DIE Pflanze, daher auch der Name.

Herzgespann

Baldrian

Wie die Passionsblume kann auch Baldrian gut helfen, wenn man zu viel fühlt. Ich habe manchmal Momente, da wünsche ich mir einen Dimmer für meine eigene Empfindlichkeit.
Baldrian kann störende Reize ausblenden wie ein Blitzableiter. Das macht ihn nicht nur zum Einschlafhelfer, sondern auch zum perfekten Mittel bei Prüfungsangst.
Baldrian erdet uns und verankert im Leib, das hilft der Konzentration.
Wer sehr geruchsempfindlich ist, sollte eventuell zu Baldriantropfen greifen, der Tee riecht nicht besonders gut (man nennt ihn auch Stinkwurz).

Grüner Hafer

Hafer kann sowohl als Schlaf- und Beruhigungsmittel, als auch als Kraftmittel bei Erschöpfung eingesetzt werden. Denn er steht für die Stabilisierung von Rhythmen, z.B. vom Schlaf- Wach- Rhythmus.
Eine Haferpflanze schafft es, sich jeder Wetergegebenheit flexibel anzupassen. Bei Sturm knickt er nicht ab, sondern beugt sich. Egal, was passiert, der Hafer pendelt sich darauf ein.
Er wirkt ausgleichend; er gibt da Kraft, wo zu wenig vorhanden ist und da Ruhe, wo zu viel Energie verpulvert wird.
Wer nachts schlaflos und tagsüber erschöpft ist, sollte es mal mit Grünem Hafer Tee probieren.

grüner Hafer für guten Schlaf

Lavendel

Der Name kommt vom lateinischen lavare (waschen), denn Lavendel wirkt reinigend auf die Psyche.
Er macht aufgeräumt und ruhig. Er unterstützt das Loslassen von alten, hemmenden Einflüssen und von unproduktiven Gedanken.
Lavendel vermittelt Abstand zu unseren eigenen Gefühlen, so dass wir alles sachlicher betrachten können.
Er entspannt, ohne müde zu machen.

Lavendel

Exotische Einschlafhelfer von weit weg

Falls du schon alle heimischen Schlafkräuter ausprobiert hast und dir keines davon weiterhelfen konnte; hier noch ein Tipp.
Tee aus Bananenschalen hat eine schlaffördernde Wirkung und lässt sich leicht und günstig herstellen.
Auch Muskatnuss wirkt beruhigend und entspannend, würz doch mal dein Abendessen damit und finde danach leichter in den Schlaf. Für die optimale Wirkung muss es frisch gerieben sein.

Bitte beachten:

Schlafprobleme sind meist nicht mit einer Tasse Tee gelöst. Besonders, wenn du an synthetische Schlafmittel gewöhnt bist.
Ich habe mit vielen Pflanzen eine mehrwöchige Kur gemacht, bis sie die gewünschte Wirkung gezeigt haben. Es lohnt sich, durchzuhalten.
Ganz wichtig ist, dass du den Tee richtig zubereitest, um die Wirkstoffe nicht zu verlieren.

Was mir außerdemsehr gut hilft: Die Stunden vor dem zu Bett gehen nicht mehr auf Bildschirme schauen, Handy und WLAN am besten ganz ausschalten.

Quellen:
Moser, Maximilian & Thoma, Erwin: Die sanfte Medizin der Bäume
Kalbermatten, Roger und Hildegard: Pflanzliche Urtinkturen


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